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Kenntnisse

Mathe, Deutsch, IT – Teil 2/2

30. August 2023

Coden mit 11 Jahren? Kein Problem – zumindest in der Hacker School. Ein Interview.

Gaming. Chatten. Twitchen & Co. Das ist der Alltag vieler Kinder und Jugendlicher. Die meisten von ihnen genießen dabei nur Spiel, Spaß und Entertainment. Mögliche Risiken und Gefahren kennen sie nicht. Wie auch. Denn das Schulfach “Digitalkompetenz” steht nicht auf deutschen Lehrplänen, obwohl digitales Wissen Grundlagewissen ist – ohne Altersgrenze. Schließlich ist Digitalkompetenz eine entscheidende Fähigkeit für die Arbeits- und Lebenswelt von heute und morgen.

Dabei kann es so einfach sein, IT-Kenntnisse schon an die Kleinsten zu vermitteln. Denn die Digitalisierung bietet zahlreiche Möglichkeiten für spielerisches Lernen. Wie zum Beispiel Programmieren lernen für Jugendliche und Kinder aussehen kann, das zeigt die Hacker School in Hamburg. Allerdings ist die Hacker School keine normale Schule, sondern eine gemeinnützige Organisation ohne Profitdenken – dafür mit der Mission, junge Menschen für die IT zu begeistern. So veranstalten sie beispielsweise Freizeitkurse mit echten IT-Profis. Und das mit Erfolg. Denn hier kommen die Kinder und Jugendlichen sogar freiwillig zum Lernen hin. Kommuniziert wird dabei auf so ziemlich allen digitalen Kanälen und natürlich vor Ort.
Das hat uns neugierig gemacht. Wir haben nachgefragt – bei Dr. Julia Freudenberg, der Gründerin der Hacker School.

Julia, wann fängt digitale Bildung idealerweise an – und wann hört sie auf?

Julia: Die Kinder und Jugendlichen von heute wachsen ja bereits als Digital Natives auf. Smartphones, Tablets & Co. sind ihnen damit quasi in die Wiege gelegt. Deshalb sollte Medienerziehung auch so früh wie möglich beginnen. Am besten schon im Kindergarten, um für das kritische Betrachten der digitalen Inhalte zu sensibilisieren. Die Technik und das Coden sind dann der nächste Schritt.
Wir starten in der Hacker School ab 11 Jahren. Denn mit Beginn der 5. Klasse können Kinder abstrakter denken, sich länger konzentrieren und bewusster fokussieren. Super wichtig ist für uns dabei der Spaß-Faktor. Wir möchten, dass IT-Lernen für die Kids ein Erfolgserlebnis wird.

Also am besten sehr früh, aber langsam starten und nie aufhören! Denn jeder braucht IT-Grundlagenwissen, egal in welchem Alter!

Mit welchen speziellen Angeboten widerlegt ihr die typischen IT-Klischees?

Julia: Dass nur nerdige Mathe-Freaks programmieren, ist leider echt ein sehr hartnäckiges Gerücht. Dabei völlig falsch. Ebenso wie das Gerücht, dass IT nichts für Frauen ist. Bei uns wird viel, sehr viel gelacht, interagiert und fast spielerisch nebenbei gelernt. Die jungen Menschen – und natürlich auch die Mädchen – entdecken dabei, dass Coden super kommunikativ und kreativ ist. Sie arbeiten in Teams zusammen, teilen ihre Kenntnisse und das in coolen Locations von IT-Unternehmen oder online in einer bunten Community.
Ein weiteres IT-Klischee ist, dass man super gut in Mathematik sein muss. Besonders die Girls denken oft, IT ist so kompliziert wie Raketentechnik. Doch das stimmt nicht. Bei uns ist IT eher wie zusammen spielen oder – wie ich gerne sage – wie “zusammen geilen Scheiß machen”.

Vor allem Frauen fehlen in der IT-Branche. Mit der Girls Hacker School habt ihr ein Format ins Leben gerufen, das sich gezielt an weibliche Personen von 11 bis 99 Jahren richtet. Was steckt dahinter?

Julia: Wir möchten mehr Frauen in der IT-Welt. Wenn wir in Zukunft gendergerechte Algorithmen wollen, dann müssen wir dafür auch etwas tun. Schließlich programmieren sich diese nicht von alleine. Deshalb haben wir die Girls Hacker School ins Leben gerufen. Hier begeistern wir junge Mädchen, aber auch berufstätige Frauen, Mütter oder Rentnerinnen, indem wir ihre Kenntnisse darüber stärken, was für eine kreative, bunte Welt mit großartigen Möglichkeiten die IT für sie sein kann. Darüber hinaus möchten wir auch generell die Hemmschwellen abbauen. Programmieren ist keine Raketentechnik! Zudem ist niemand zu alt, es zu lernen. Deswegen ist die Altersgrenze in unseren Girls-Kursen nach oben offen.

Noch gehört das Fach IT nicht zum Lehrplan in deutschen Schulen. Wie können
engagierte Lehrer*innen und Schulklassen trotzdem mit Euch zusammenarbeiten?

Julia: Einfach bei uns melden! Auf unserer Website gibt es zwei verschiedene Formate: Unser Yourschool PLUS-Format findet derzeit nur in Hamburg statt. Hier bieten wir vor Ort an Schulen in sozioökonomisch herausforderndem Umfeld Programmierkurse an. Mit
unserem Yourschool-Format kommen wir online in jede Schulklasse in ganz Deutschland. Unser Team, die Inspirer, programmieren mit den Schüler*innen an einem Vormittag ein kleines Projekt, erweitern so ihre Kenntisse und geben anschließend eine kurze IT-Berufsorientierung. Das Feedback ist großartig! Die Kids sind begeistert – und die Lehrer*innen dankbar für die Unterstützung. Ein Win-Win für alle – mit viel Spaß und noch mehr Lachen.

Mit der Hacker School in Hamburg vereint uns die Mission: Menschen – und besonders Frauen – für die IT zu begeistern. Dass dies nicht über Nacht gelingt, ist klar. Ebenso wie, dass es dafür spezielle Formate braucht, die sich an die jeweilige Lebens- und Arbeitswelt anpassen. Was wäre dafür besser geeignet als ein Teilzeitkurs – wie unser Data Part-Time Bootcamp? Nebenbei. Nur Vormittags. Remote. Und trotzdem mit allen wichtigen IT-Basics, um zu lernen, was in modernen Unternehmen gefragt ist. Business-Fragen identifizieren. Diese mit Daten lösen. Risiken verstehen und Erwartungen an die Datenmodellierung einschätzen. Trau dich! Hör auf, warm zu duschen und spring ins kalte Wasser zu den anderen neuen Fischen!
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